Transition

Transition

Wofür steht Transition?

Grundsätze aus der Transition-Charta (Quelle: www.transition-initiativen.de)

Wir verstehen uns als Teil der weltweiten Transition Bewegung. Transition bedeutet Übergang oder auch Wandel. Die Transition Bewegung ist ein selbstlernendes Netzwerk, das den Wandel zu einer lebensbejahenden, nachhaltigen und gerechten Gesellschaft mit Kopf, Herz und Hand angeht. Wir gehen davon aus, dass in jedem Menschen der Wille zum Guten, die Kraft und die Kreativität für den Wandel steckt. Unsere Bewegung lebt von dem gemeinsamen Experimentieren, Austauschen und Lernen.

  • Unsere Werte

    • Achtsamer Umgang mit der Erde
    • Achtsamer Umgang mit den Menschen
    • Gerechtes Teilen
  • Unsere Ziele

    Um diese Werte zu leben, setzen wir uns für einen umfassenden Gesellschafts- und Kulturwandel ein. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die die Menschenrechte der heutigen und der zukünftigen Generationen achtet, die wertschätzend und friedlich ist.

    Wir möchten genügsam und klimafreundlich leben, weniger abhängig von nicht erneuerbaren Rohstoffen und resilienter, das heißt widerstandsfähiger und anpassungsfähiger sein. Wir möchten die Menschen dafür begeistern, ermutigen und unterstützen, eine positive Zukunftsvision zu entwickeln und diesen Wandel selbst zu gestalten. Die Lösungen und Ideen zur Umsetzung der Vision sind vielfältig.

  • Unsere Strategien

    • Bedürfnisorientiert - wir fragen, was wir für ein gutes Leben und für den Wandel brauchen.
    • Selbstermächtigend - wir befähigen uns als Bürger*innen, Gruppen und Gemeinden, diesen Prozess selbst in die Hand zu nehmen.
    • Ganzheitlich - wir gestalten den Wandel mit dem Kopf auf der Ebene des Bewusstseins, mit dem Herz auf der Ebene der Gefühle und mit der Hand durch praktisches Tun.
    • Achtsam - wir gehen davon aus, dass wir für den äußeren Wandel einen inneren Wandel brauchen. Wir können nur für die Erde sorgen, wenn wir auch für uns selber sorgen.
    • Optimistisch - eine wichtige Grundlage unserer Arbeit ist die Entwicklung von positiven Zukunftsvisionen.
    • Selbstwirksam - wir nutzen die Kraft des Handelns, um das Vertrauen in unsere Fähigkeiten und unsere Wirksamkeit zu stärken.
    • Gemeinschaftlich - wir gehen davon aus, dass wir gemeinsam mehr erreichen können als alleine, zum Beispiel in unseren Initiativen, in den Nachbarschaften und auch mit anderen Gruppen und Netzwerken.
    • Vielfältig - uns ist es wichtig, die Vielfalt zu fördern, darunter verstehen wir Vielfalt des Lebens, der Menschen, der Wege und Lösungen für den Wandel
    • Resilient - wir möchten unsere Widerstandsfähigkeit (Resilienz und Anpassungsfähigkeit) zu verbessern und zwar in allen Bereichen. Dazu gehören eine sinnvolle Re-Lokalisierung der Energie- und Nahrungsversorgung
  • Entstehung der Initiative Daun

    Die Idee, die Transition-Bewegung auch in unserer Region bekannt zu machen und sogar selbst aktiv zu werden, entstammt dem Arbeitskreis „VG Daun – hat Energie!“ Dieser beschäftigt sich im Rahmen des WEGE-Prozesses (Wandel erfolgreich gestalten und der entwickelten Veranstaltungsreihe mit dem Thema. Nach einem Vortragsabend mit Gerd Wessling (Transition Osnabrück) stellte sich Begeisterung für die Sache ein. Es entstand die Idee, das Thema Transition (also Wandel, Bewegung) in unserer Region publik zu machen und zu schauen, ob es auch ein Thema für die Menschen hier ist.

    Dass es eines ist, hat sich im Jahr 2018 gezeigt. Bei der Filmreihe im Kinopalast in Daun (März/April 2018), der Kickoff-Veranstaltung im Forum (12.04.2018) sowie dem Trainingswochenende, welches wir mit einem Kreis von 15 Personen Ende April hatten, zeigte sich, dass es einen beachtlichen Kreis von Menschen gibt, die sich mit dem Thema Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Energieeinsparung/-Verschwendung beschäftigen und gerne etwas dagegen tun möchten.

    Bei Kickoff und Trainingswochenende konnten bereits einige Projektideen gesammelt werden. Teilweise arbeiten diese Gruppen bereits, teils ist es eher noch bei der Idee geblieben und man ist auf der Suche nach dem Weg zum Ziel. Über gelaufene Aktivitäten wird unter „Projekte“ berichtet.

    Ende Mai 2018 hat es dann auch ein Treffen der Personen vom Trainingswochenende gegeben. Allen Mitwirkenden war die Vernetzung und der Informationsaustausch ein wichtiges Anliegen. So fand im Juli 2018 das nächste Treffen statt, bei dem in der „großen Runde“ (nicht nur Trainingsteilnehmer, sondern alle waren eingeladen) die bisher erarbeiteten Dinge vorgestellt wurden. Zudem wurde für jede Projektgruppe ein Ansprechpartner ausgewählt, der dann ab sofort die Treffen und nächsten Schritte der Gruppen koordinieren sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt fand die Organisation und Koordination durch die Verbandsgemeindeverwaltung Daun als Initiator statt. Transition möchte jedoch ganz bewusst ein selbständiges Arbeiten aus den Gruppen und den darin Mitwirkenden heraus. Die Teilnehmer sollen das vorantreiben, woran ihr Herz hängt und nicht von Hierarchien, Vorstandsstrukturen, Politik oder ähnlichem gelenkt werden. Die Verbandsgemeindeverwaltung Daun unterstützte die Gruppen – je nachdem auch erst auf deren Wunsch hin - mit Rundmails, Veröffentlichungen oder InformationsangebotenDerzeit sind keine weiteren Projekte in Planung.


Projekte

  • Gartentreff

    Die Gruppe bestand bereits, als in Daun die Transition-Bewegung startete. Mit dem Ziel, sich neu zu vernetzen und die Gruppe zu erweitern, banden sich die Mitglieder in unsere Initiative ein und bringen sich bis heute stets interessiert ein.

    Die bestehende Gruppe hat sich um einige Mitglieder vergrößert. Es sind auch weiterhin stets Garteninteressierte willkommen, die Spaß an der gemeinsamen Gartenarbeit haben. Genau das ist nämlich Gegenstand der Gruppe. Zu festen Terminen trifft man sich im Garten einer Person und tut da gemeinsam das, was gerade anfällt. Dies kann das Sähen, Pflegen und Ernten von Gemüse sein, aber auch Rasenpflege oder Baum-/Heckenschnitt.

    Der Gartentreff trägt dazu bei, dass z. B. auch ältere Menschen oder Personen, die einen Garten nicht alleine pflegen können, diesen aufrechterhalten können. So wird ein Beitrag zur regionalen Erzeugung von Lebensmitteln und der Naturpflege geleistet. Dies vermeidet Immissionen und trägt zur regionalen Wertschöpfung und zum Ressourcenschutz bei.

  • Genossenschaftskneipe

    Die Genossenschaftskneipe war eine Idee aus der Kickoff-Veranstaltung und hatte den Hintergrund, dass man hierdurch einen Ort für die Gemeinschaft zum Treffen, zum Austausch, zum Vernetzen hätte. Diese Idee wurde bisher noch von keiner Gruppe weiterverfolgt.

  • IG Eifelvulkane

    011 hat sich bereits diese Interessengemeinschaft gegründet. Ihr liegt der Erhalt der einzigartigen Landschaft der Eifel am Herzen. Durch den Abbau vulkanischer Berge sieht sie diese bedroht und engagiert sich seitdem für deren Erhalt. Man ist nicht grundsätzlich gegen die Gewinnung der Bodenressourcen, jedoch sollte keine Ausweitung mehr erfolgen.

    Die IG Eifelvulkane setzt sich für den Erhalt der einmaligen und schützenswerten vulkanischen Landschaft der Eifel ein. Das ist bitter nötig angesichts des fortgesetzten massiven Abbaus von Lava und Basaltvorkommen an vielen verschiedenen Stellen. Mit zunehmender Geschwindigkeit verschwinden ganze Berge und machen großen Tagebau - Gruben Platz. Alles offiziell genehmigt. Dieser Abbau bedroht die Grundwasservorkommen und damit die Menge des ausgezeichneten Trinkwassers. Es bedroht die Mineralwasserindustrie. Es gefährdet die Tourismus-Entwicklung, einer der Hauptwirtschaftszweige in der Region. Der Schwerlastverkehr sorgt für kaputte Straßen. Das sind nur einige der sehr gravierenden Folgen. 

    Viele Ansichten der dort Mitarbeitende decken sich mit den Grundsätzen von Transition, nach denen achtsam mit der Natur und den Menschen umgegangen werden soll. Daher vernetzt sich die IG Eifelvulkane mit unserer Initiative. Deren Internetseite: https://eifelvulkane.wordpress.com/

  • Lebensmittelrettung

    Weltweit landen rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Etwa 60 % dieser Lebensmittelabfälle entstehen in privaten Haushalten. Während wir so achtlos mit Lebensmitteln umgehen, leiden auf der anderen Seite weltweit knapp eine Milliarde Menschen an Hunger. Auch in Deutschland werden viele Lebensmittel weggeworfen – allen voran Obst und Gemüse. In den meisten Fällen ist dies total unnötig, da die weggeworfenen Produkte durchaus noch genießbar wären.

    In Supermärkten müssen Lebensmittel immer wieder aus Regalen verschwinden und wären doch noch verwendbar. Um der unnötigen Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, möchten sich die Personen dieser Projektgruppe überlegen, wie man hier in unserer Region diese Verschwendung minimieren kann. Aus diesem Grund wurden in den letzten Monaten Informationen aus anderen Food-Sharing-Projekten gesammelt und Kontakte geknüpft. Aus den Gesprächen lässt sich erkennen, dass der Aufbau einer Lebensmittelrettung nicht kompliziert sein muss. Lebensmittelgeschäfte, die nicht den großen Ketten angehören, können angesprochen werden und Vereinbarungen über die Abnahme getroffen werden. Dies spart den Geschäften die Kosten für die Entsorgung der Lebensmittel und gibt uns die Möglichkeit, sie noch zu verwenden. Somit trägt dieses Projekt zur Schonung von Ressourcen bei.

    Im nächsten Schritt geht es nun darum auszuloten, wie die Ansprache eines Lebensmittelgeschäfts am besten erfolgt und einen Stamm von Personen aufzubauen, die Lebensmittel auch abnimmt und verwertet. Außerdem muss die Abnahme/Verteilung der Lebensmittel organisiert werden.

  • Mobilität ohne eigenes Auto

    Mobilität ohne eigenes Auto: Wie können wir in unserer Verbandsgemeinde und der näheren Region mobil sein, ohne selbst ein Auto zu besitzen? Der ÖPNV bietet oft nicht ausreichende oder nicht zeitlich passende Möglichkeiten. Dieser Gedanke bewegte einige der Wandler. Eine Idee ist die eines Baukastenautos. Diese mutet noch futuristisch an, könnte jedoch eine Möglichkeit für die Zukunft sein. Die Gruppe wird in Kürze in die Arbeit einsteigen.

  • Solidarische Landwirtschaft

    Grundsätzlich versteht sich SoLaWi folgendermaßen: Sie wird als eine Form der Vertragslandwirtschaft bezeichnet, bei der eine Gruppe von Verbrauchern auf lokaler Ebene mit einem oder mehreren Partner-Landwirten kooperiert. In Deutschland wird dieses Konzept vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V. vertreten.

    Die Verbraucher geben eine Abnahmegarantie für die Produktion des Landwirtes und erhalten im Gegenzug Einblick und Einfluss auf die Produktion. In der Regel zahlt jeder Verbraucher einen festen monatlichen Betrag. Diese Partnerschaft unterstützt eine lokale Produktion und eine lokale Ernährung. Viele Solidarische Landwirtschaften folgen ökologischen Anbaumethoden.

    In der Projektgruppe unserer Transition-Initiative hat man sich in den ersten Monaten mit dem praktischen Kennenlernen dieser Bewirtschaftungsform beschäftigt. Mehrere SoLaWi-Höfe wurden besichtigt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Es hat sich eine engagierte Gruppe gebildet, die aus vielfältigen Persönlichkeiten besteht, denen alle das Arbeiten und Wirtschaften im Einklang mit der Natur am Herzen liegt. Aus dem Sammeln von Erfahrungen und dem gemeinsamen Überlegen hat sich nun eine eigene Idee für SoLaWi entwickelt: Die meisten der Mitglieder bewirtschaften eigene kleinere und teils auch etwas größere Flächen und haben somit natürlich einen jährlichen Ertrag, der oft auch den eigenen Bedarf übersteigt. Sie möchten nun überlegen, wie sie die vorhandenen Anbauflächen an den Wohnorten solidarisch nutzen können.

  • Unsere Erde, Klima, Artenvielfalt

    Die Personen, die sich diesem Feld besonders zugetan fühlen, verspüren das Grundbedürfnis, der Erde, der Umwelt und damit dem Klima und auch der Artenvielfalt etwas Gutes zu tun. Ein spezielles Projekt gibt es hierzu bisher nicht. Vielmehr engagieren sie sich bei Aktivitäten, die mitunter auch anderen Projekten entwachsen. So fand z. B. an einem Wochenende im Juni 2018 in der Wirkstatt in Dockweiler das Erdfest statt. Unter anderem gab es hierbei einen Bienen-Projekttag, bei dem mitgeholfen und teilgenommen wurde.