DIE - Chance für das Dorf!

DIE - Chance für das Dorf!

DIE Chance für das Dorf war ein LEADER-Projekt der LAG Vulkaneifel zur Förderung der örtlichen Dorfinnenentwicklung in den vier Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Kelberg und Ulmen. Die Ergebnisse werden in der Verbandsgemeinde Daun regelmäßig aktualisiert.

Neben der Arbeit in vier Modelldörfern und dem Lernen von den Erfahrungen der Modelldörfer wurden im DIE-Projekt Strategien für das gesamte DIE-Projektgebiet erarbeitet. Sie stehen allen Dörfern zur Anwendung zur Verfügung:

  • DIE-Resolution

    Hierbei handelt es sich um eine kommunalpolitische Beschlussfassung zur Dorfinnenentwicklung in den Ortsgemeinderäten.

  • Quo vadis - Dorf X?

    Als Grundlage für weitere Maßnahmen zur Förderung der Dorfinnenentwicklung galt es zunächst, ein Zukunftsbild für das jeweilige Dorf zu erarbeiten. Als Hilfe hierfür konnte die Arbeitshilfe Quo vadis – Dorf X? dienen.

    Aufbauend auf der in jedem Dorf durchgeführten Bestandsaufnahme mit Leerständen, potenziellen Leerständen und Baulücken und ihrer jährlichen Aktualisierung half sie zunächst die Bestandsaufnahme einzuordnen. Auch der Aspekt „Wohnen im Alter“ sowie ein Blick auf die Kommunikationsorte (Gebäude wie Bürgerhäuser, Vereinsgebäude etc. aber auch Plätze wie Dorf-, Sport-, Spielplätze, Friedhof etc.) eines jeden Dorfes wurden in Quo vadis – Dorf X? berücksichtigt.

    Aufbauend auf der Bewertung des Status-quo bot die Arbeitshilfe anschließend Fragen an, die halfen, ein Zukunftsbild für jedes Dorf zu erarbeiten. Denn: Ein Dorf, das nicht weiß, was es will, muss nehmen, was es bekommt.

  • DIE-Botschafter

    DIE-Botschafter unterstützten die Dörfer ehrenamtlich in der Dorfinnenentwicklung. Ihre Hauptaufgabe lag in der Bewusstseinsbildung für den demographischen Wandel und die Herausforderung der Innenentwicklung. Sie nahmen bei Wunsch an Ortsgemeinderatssitzungen teil, führten in das Thema ein und unterstützten bei der Umsetzung einzelner Projekte.

  • Förderprogramm Abriss

    Über 1100 leerstehende Wohngebäude, zum Teil sog. Schrottimmobilien, weitere rund 2200 potenziell leerstehende Wohngebäude mit nicht erkennbarer Folgenutzung – so die Bilanz der 1. Aktualisierung der Bestandsaufnahme in allen 125 beteiligten Dörfern. Schrottimmobilien beeinträchtigen nicht nur das Ortsbild, sie mindern auch den Wert vorhandener und gepflegter Immobilien.

    Hier setzte das Förderprogramm Abriss an. Eigentümer von Schrottimmobilien erhielten einen Zuschuss von der Verbandsgemeinde für den Abriss. So wollten wir neue Perspektiven in unseren Dörfern schaffen.

    Das Förderprogramm ist zwischenzeitlich ausgelaufen.

  • Eigentümeransprache leerstehender Gebäude

    Die Zahl der Leerstände im DIE-Projekt stieg sukzessive weiter an, die Aktualisierung der Bestandsaufnahme ergab für 2013 eine Zahl von über 1100 Leerständen im DIE-Projektgebiet.

    Sind die Gebäude noch erhaltenswert, galt es, diese Leerstände zu mobilisieren, sie wieder zu nutzen. Bei Schrottimmobilien war – auch mit Blick auf den Werterhalt genutzter und gepflegter Gebäude im Ort - auf Abbruch hinzuwirken. Ortsgemeinderäte berichteten von Schwierigkeiten und Hemmnissen bei der Eigentümeransprache.

    Diese Arbeitshilfe sollte Ortsgemeinderats-, Ortsbeiratsmitglieder und sonstige in den Dörfern für die Innenentwicklung Aktive dabei unterstützen, Eigentümer gezielt anzusprechen. In der Arbeitshilfe sind verschiedene Argumente zusammengestellt, die helfen sollten, sich auf diese Ansprache vorzubereiten.

  • Bürgerwerkstatt mit Ortsbegehung

    Um die Dorfgemeinschaft zu aktivieren und sich als Dorf gemeinsam mit seinem Zukunftsbild zu beschäftigen, bot sich die Durchführung einer Bürgerwerkstatt an. Die Bürgerwerkstatt konnte mit einer Ortsbegehung gekoppelt werden. So sensibilisierte sich das Dorf gemeinsam für die Problempunkte und die guten Beispiele der Innenentwicklung im Dorf und konnte zudem Barrieren und Erreichbarkeitsprobleme im Dorf identifizieren.

    In das hier vorliegende Konzept für eine Bürgerwerkstatt wurde daher bereits eine Ortsbegehung integriert. Weitere Details zur Ortsbegehung zum Selbermachen, die man natürlich auch ohne Bürgerwerkstatt durchführen kann, finden sich in der Datei „Ortsbegehung zum Selbermachen“.

    Die Bürgerwerkstatt konnte durchaus vom Ortsgemeinderat/ Ortsbeirat oder sonstigen Aktiven im Dorf selbst organisiert und durchgeführt werden.

  • Leere Häuser Tour

    Waren in größerem Umfang leerstehende Gebäudesubstanzen im Dorf, so konnte auch eine Leere-Häuser-Tour als Maßnahme der Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll sein. Die Leere-Häuser-Tour war dabei eine öffentliche Veranstaltung mit Begleitprogramm. In der Leeren-Häuser-Tour wurden gezielt leerstehende Gebäude für die Dorfgemeinschaft und für Interessierte geöffnet, dies führte zu einer Verdeutlichung der Leerstandsproblematik im Dorf. Möglicherweise konnten so auch Interessenten für die Leerstände gefunden werden. Besonders interessant war die Leere-Häuser-Tour dann, wenn Sie als Ortsgemeinde/Stadtteil auch bereits Ideen vorstellen konnten, was mit dem Leerstand in Zukunft passieren könnte (Ideen für eine neue Nutzung, für eine neue Planung oder für einen Abriss und Gestaltung der Freifläche). Dies konnte durchaus Ideenskizzen sein, die Sie im Ortsgemeinderat/Ortsbeirat erarbeitet haben, es mussten keine beauftragten Planungen sein.

  • Auseinandersetzung mit der Einwohnerentwicklung

    Es ist wichtig, die Gründe für Zu- und Fortzug im Dorf nachzuvollziehen. Hieraus kann man evtl. einen Lösungsansatz ableiten, die zu einer positiven Dorfentwicklung führen.

    Ziel:
    - Sensibilisierung für eigene Stärken/Schwächen
    - Maßnahmen zur Gegensteuerung ergreifen

  • Potenzieller Leerstand

    In fast jedem Dorf gibt es Gebäude, in denen ausschließlich Menschen über 75 Jahre leben – teilweise sogar ganz alleine. Aus potenziellem Leerstand droht dann wirklicher Leerstand zu werden. Dies gilt auch für Wochenendhäuser, auch hier ist die Nachfolgenutzung unsicher.

    Auch in diesem Bereich hatten Sie als Ortsbürgermeister/Ortsvorsteher die Möglichkeit, das Gespräch zu suchen. Dabei sind auch Fragen aufgetaucht, die im Bereich des Zusammenlebens in der Dorfgemeinschaft liegen (Teilnahme am Dorfleben, Maßnahmen gegen die Vereinsamung, Nachbarschaftshilfe) und dort gestaltet werden können. Aber auch Hinweise auf Wohnberatungs- und Förderangebote z. B. zur Reduzierung von Barrieren oder für Umbau-/Sanierungsmaßnahmen oder der Aspekt Teilvermietung des Gebäudes konnten in diesen Gesprächen berührt werden.

  • Fehlender Mietwohnraum

    In vielen Dörfern wurde deutlich, dass es trotz des Drucks in der Innenentwicklung einen Mangel an (kleineren, altersgerechten) Mietwohnungen gibt. Dadurch verlieren Dörfer oftmals gerade auch junge Menschen, die gerne im Dorf bleiben möchten, aber keine geeignete Mietwohnung finden. Sie als Ortsbürgermeister/Ortsvorsteher konnten hier unterstützend in der Vermittlung von Mietsuchenden an Vermieter tätig sein.

    Seitdem hat die Bauverwaltung ihre Arbeit konsequent an der Förderung der Innenentwicklung ausgerichtet und einige Ortsgemeinden engagieren sich aktiv für die Innenentwicklung.

    Seit 2016 wird die Bestandsaufnahme zu Leerständen und potenziellen Leerständen alle zwei Jahre aktualisiert. Die innerörtlichen Flächenpotenziale (Baulücken) wurden ebenfalls erfasst und liegen immer aktuell vor.