Die Zwischenprüfung dient dazu, den Lernstand während der Ausbildung zu überprüfen und sowohl dem Auszubildenden als auch dem Ausbildungsbetrieb eine Orientierung zu geben, wie gut der Stoff bisher verstanden wurde. Außerdem dient sie der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und liefert Erkenntnisse über mögliche Wissenslücken oder gute Leistungen. Die Zwischenprüfung in meinem Ausbildungsberuf wird nicht in die Endnote der Abschlussprüfung einbezogen.
Meine Vorbereitung startete ich einige Wochen vor der schriftlichen Prüfung. Wir bekamen die Themen, die in der Prüfung vorkommen sollten, von der Berufsschule, der David-Röntgen-Schule in Neuwied, mitgeteilt. Das waren im Wesentlichen alle bisher erlernten Lernfelder. Dazu gehörten zum Beispiel der Rohrleitungsbau und das Erlernen der verschiedenen Armaturen, chemisches Rechnen, Ökologie und Technische Kommunikation.
Nach und nach habe ich die Lernfelder gelernt und mich so bestmöglich auf meine schriftliche Zwischenprüfung vorbereitet.
Der Tag der schriftlichen Prüfung lief folgendermaßen ab: Die Tages- und Monatsberichte musste ich den Prüfern vorlegen. Sie wurden auf Vollständigkeit kontrolliert. Danach wurden drei verschiedene Prüfungen, jeweils zwei Schulstunden lang, geschrieben. Die Prüfungen waren: Fachkunde I, Fachkunde II und Technische Kommunikation.
Einige Wochen später standen dann zwei praktische Prüfungen an: eine Metallprüfung in der Werkstatt und eine Prüfung in Labortechnik.
Für die Metallprüfung habe ich bereits im ersten Lehrjahr mehrere Wochen lang an einem überbetrieblichen Lehrgang Metalltechnik teilgenommen. Dort wurde uns der Umgang mit den Werkzeugen zur Metallverarbeitung beigebracht, zum Beispiel Feilen, Löten, Bohren, Gewindeschneiden, Kleben, u. a. Außerdem haben mir meine Kollegen viel handwerkliches Fachwissen und verschiedene Handgriffe beigebracht. Für die Prüfung benötigte ich eine Menge Werkzeug. Dafür habe ich von der IHK eine Werkzeugliste erhalten, wo genau aufgeführt war, was ich an Werkzeug am Prüfungstag mitzubringen hatte. Dafür habe ich im Betrieb meine eigene Werkzeugkiste anhand der Liste zusammengestellt und überprüft, ob auch alles vorhanden ist.
Kurz vor der praktischen Metallprüfung war ich nochmal eine Woche zum Lehrgang in Neuwied, um die erlernten Fertigkeiten nochmals zu festigen. Bei der Metallprüfung selbst haben wir zunächst eine Werkbank zugeteilt bekommen. Dann haben wir eine Zeichnung erhalten, wonach wir ein Werkstück auf Maß anfertigen sollten. Dafür hatten wir drei Stunden Zeit. Es war wichtig, sehr präzise und genau zu arbeiten.
Für die Laborprüfung war ich ebenfalls im ersten Lehrjahr auf einem Lehrgang. Dort wurden verschieden Themen bearbeitet, z. B. Anionen- und Kationennachweis, Titration, Photometrie, u. a. Auch für diese Prüfung bekam ich eine Liste, wo alles aufgeführt war, was zur Laborprüfung mitzubringen ist, z. B. Schutzbrille, Laborkittel und Formelsammlung.
Der Tag der Laborprüfung lief wie folgt ab: Als wir im Labor in Ludwigshafen ankamen, war bereits alles vorbereitet, sodass wir direkt anfangen konnten. Das Thema war die Titration. Titration ist eine chemische Methode, mit der man die Konzentration einer unbekannten Lösung bestimmen kann. Sie gehört zu den sogenannten quantitativen Analyseverfahren und wird nicht nur bei Wasseranalysen, sondern beispielsweise auch in der Medizin oder der Lebensmittelkontrolle eingesetzt. Dafür hatten wir zwei Stunden Zeit.
Aktuell geht für mich wieder der normale Ausbildungsrhythmus weiter, mit der Arbeit im Betrieb und dem Blockunterricht in der Schule in Neuwied.
Bis bald,
euer Jonah!