Vom 17. bis 18. Mai 2025 führte die WEGE-Fachexkursion in den Landkreis Südwestpfalz – eine Region, die wie die Verbandsgemeinde Daun dem bundesweiten Netzwerk Daseinsvorsorge angehört und sich bereits seit mehreren Jahren intensiv mit Fragen der Dorfinnenentwicklung beschäftigt.
Die Exkursion bot den 35 Teilnehmenden eine wertvolle Gelegenheit, verschiedene Projekte und Initiativen vor Ort kennenzulernen. Im direkten Austausch mit Verantwortlichen vor Ort konnten Einblicke in praxisbewährte Ansätze gewonnen und wertvolle Impulse für eigene Vorhaben in der Region mitgenommen werden. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung regionaler Netzwerke und gegenseitigen Lernens für eine zukunftsfähige Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.
Den Auftakt der Fachexkursion bildete die Besichtigung der Wasgau Ölmühle in Hauenstein. Timo Keller, Inhaber der familiengeführten Manufaktur, präsentierte den Teilnehmenden das Unternehmen und dessen Philosophie. Seit vielen Jahren werden dort hochwertige Bio-Speiseöle in traditioneller Handarbeit schonend kaltgepresst und naturbelassen hergestellt. Neben den Ölen entstehen aus dem Presskuchen innovative Bio-Produkte wie Nudeln, Mehle oder Gewürze. Angeschlossen ist der „Hollerbusch Hofladen“, der über 700 regionale Produkte – darunter auch die Öle der Mühle – anbietet.
Beim nächsten Halt in Eppenbrunn überzeugte die Exkursionsgruppe das gelungene Zusammenspiel aus Tradition und Innovation. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren vielfältige Einrichtungen geschaffen, darunter einen zentral gelegenen Freizeitpark mit Kneippbecken, Spielplatz und Festplatz, der regelmäßig Veranstaltungsort für Feste ist. Ein weiteres Highlight ist der 2024 eröffnete Tante-Enso-Laden – ein rund um die Uhr geöffneter Selbstbedienungsmarkt in einer ehemaligen Jugendherberge, der die Nahversorgung im Ort nachhaltig sichert.
Nach dem Besuch in Eppenbrunn führte die Exkursion die Gruppe nach Bottenbach. Die Gemeinde sicherte sich 2024 den Sieg im Kreisentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ und qualifizierte sich somit für den Gebietsentscheid im Frühjahr 2025. Im Rahmen eines Kurzvortrags und anschließenden Rundgangs stellte Ortsbürgermeister Klaus Weber der Gruppe ausgewählte Projekte vor. Besonders hervorgehoben wurden das Dorfgemeinschaftshaus mit einem regelmäßig von Jugendlichen (13–18 Jahre) genutzten Jugendraum sowie die gemeinsam durchgeführte Sanierung des Kinderspielplatzes. Mit starkem bürgerschaftlichem Engagement und innovativen Initiativen demonstriert Bottenbach eindrucksvoll, wie nachhaltige ländliche Entwicklung gelingt.
Am Sonntagvormittag stand der Besuch des Wohnprojekts „Im Großen Garten“ der Christophorus Wohnheime eG in Kleinbundenbach auf dem Programm. Das Projekt steht für ein modernes, gemeinschaftliches Wohnkonzept, das den sozialen Austausch stärkt und auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Die Bewohnerinnen und Bewohner gestalten ihren Alltag aktiv mit und entscheiden selbst über Unterstützungsangebote. Besonderen Wert legt das Projekt auf Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und die Einbindung von Tieren in den Lebensalltag. Im Zentrum des Wohnprojekts „Im Großen Garten“ steht das liebevoll umgebaute ehemalige Gasthaus. Dort entstanden sieben Wohneinheiten, von denen derzeit sechs dauerhaft bewohnt sind. Die siebte Einheit dient als gemeinschaftlich genutzter Aufenthaltsraum für Treffen, Veranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten der Hausgemeinschaft. Aktuell entsteht hinter dem Gasthaus ein Wohnpark mit 15 barrierefreien, freistehenden Häusern mit jeweils rund 75 Quadratmetern Wohnfläche – harmonisch eingebettet in das Ortsbild.
Mit dem Besuch in Kleinbundenbach fand die zweitägige Exkursion einen gelungenen Abschluss. Die Rückfahrt nach Daun bot Gelegenheit, die vielfältigen Eindrücke Revue passieren zu lassen und erste Ideen für die eigene Region zu sammeln.