Was bedeutet
Frau sein in einer ländlich geprägten Region, genauer gesagt in den Gemeinden
rund ums Pulvermaar, heute? Wie sieht die Angebotslandschaft für Frauen aller
Generationen aus? Und wie kann die Region im Hinblick auf frauenspezifische
Themen noch lebenswerter werden? U.a. diese Fragen lockten die Frauen zu dem
Workshop „Als Frau gut leben – in den Gemeinden rund ums Pulvermaar – wir
gestalten mit“. Ursprünglich angedacht war eine Zukunftskonferenz, wie sie im
Rahmen des WEGE-Prozesses (WEGE – Wandel erfolgreich gestalten!) der
Verbandsgemeinde Daun bereits in mehr als zehn Ortsgemeinden erfolgreich
durchgeführt wurde. Dieses Beteiligungsformat ist in der Regel auf eine Zeit
von 1,5 Tagen ausgelegt.
Ein Zeitraum, der für die Pulvermaarfrauen zu unübersichtlich schien. Das
Engagement brauchte einen anderen Rahmen. Dies griff die ehrenamtliche Vorbereitungsgruppe,
bestehend aus Gillenfelder Frauen, ergänzt durch Mitarbeiterinnen der
Verbandsgemeindeverwaltung sowie der Lehrbeauftragten für Themenzentrierte Interaktion
und Leitung des Workshops, Beatrix Optenhövel, auf und strickte ein
alternatives Angebot. Die Gemeinsamkeit beider Formate ist, dass sie völlig
ergebnisoffen sind, d.h. lediglich eine Struktur steht fest, die von den
Teilnehmerinnen mit Leben gefüllt wird.
Zu Beginn des
dreistündigen Workshops hieß es zunächst einmal an- und miteinander in Kontakt
kommen. Nach einem kurzen Warm-up stiegen die Teilnehmerinnen konkret mit einem
Blick auf die Gegenwart ein. Die Fragen „Was fällt auf? Was wünsche ich mir?“ leiteten
die Diskussion.
„Ich fühle mich
wohl und zuhause hier als junge Frau“, erklärte eine der Teilnehmerinnen. Doch
auch bei vielen positiven Aspekten wie z. B. Angeboten für Jung und Alt,
allerdings nur begrenzt generationenübergreifend, oder einer recht guten
Infrastruktur vor Ort, wurden einige Dinge kritisiert und Wünsche formuliert.
Allem voran der Wunsch nach einem Begegnungsort, vielleicht sogar einem
Frauenstammtisch, wo sich Frauen ohne vorausgehende Verabredung treffen können
und unter sich sind. Ebenfalls hoch im Kurs: das Miteinander der Generationen, wie
es beispielhaft an diesem Abend schon gelebt wurde. Hier nicht nur durch den
Dialog, sondern auch durch eine sehr offene Haltung gegenüber den Ideen aller
Generationen.
Befördert würden diese Gelegenheitsstrukturen durch eine gute
Kommunikationsplattform, wie z. B. einer Dorf-App, die auf kurzem Wege
Interessierte vernetzt. Das Mitteilungsblatt würde insbesondere von der jungen
Generation nicht gelesen.
Thema war auch der Wandel der Frau in den letzten Jahrzehnten. Die wachsenden Aufgaben und auch Erwartungen an Frau führen heute häufig zu einer deutlichen Mehrfachbelastung. Ein leider oftmals bewertendes Interesse aneinander ließe den (Leistungs-)Druck weiter steigen. Damit ganz eng verbunden ist der Wunsch nach einer Haltungsänderung. Hilfe anbieten, statt bewerten; integrieren, statt ausschließen.
Der Grundstein ist gelegt. Und wie es weitergeht, haben die Teilnehmerinnen gemeinsam festgelegt: Im Rahmen eines zweiten Workshops am 01.02.2019 werden sie die erarbeiteten Punkte nochmals genau unter die Lupe nehmen und konkret planen, wie aus ihren Ideen und Wünschen Realität wird bzw. wie die Gruppe auch in Zukunft weiterarbeitet. Alle wichtigen Informationen hierzu werden im Vorfeld rechtzeitig bekannt gemacht.
Der Abend
endete mit einer Sektreflexion. Die zum Ende des Abends zuversichtlich
gestimmten Teilnehmerinnen stießen auf den ersten gemeinsamen Schritt und die
Vision der Frauen aus den Pulvermaargemeinden an. Zum nächsten Workshop dürfen
gerne weitere Interessierte dazu kommen, nur keine Männer, denn manchmal
braucht es einfach ein Gespräch von Frau zu Frau.
Ansprechpartnerinnen
vor Ort sind:
Kerstin Schmitz und Yvonne Weland
Koordinierungsstelle der
Genossenschaft am Pulvermaar -
Eine Sorgende Gemeinschaft eG
Tel.: 06573 9530394
E-Mail: